Konstruktive Kritik: Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?

Konstruktive Kritik: Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?

„Immer wieder mal muss man als Vorgesetzter seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kritisieren. Natürlich ist die Kritik zumindest aus meiner Sicht stets berechtigt, sie ist aber selten angenehm. Was muss ich beachten, wenn ich in Ton und Haltung respektvoll bleiben will und trotzdem Ablehnung und Widerrede vermeiden möchte.“ (Jürgen F.)

Sehr geehrter Herr F., konstruktiv zu kritisieren ist eine Kunst und die ist erlernbar. Sie gelingt aber nur, wenn das Feedback konkret ist. Im Rahmen unserer Schulungen kann man anhand von vielen Tipps, Beispielen, Rollenspielen und Checklisten üben, wie man konstruktive Kritik am besten äußert.

Es gibt da verschiedenste Verfahrensweisen. Am besten funktioniert das, wenn der Kritiker seine Anmerkungen als Wünsche oder Bitten formuliert, auch mal Lob ausspricht und am Ende des Gesprächs eine gemeinsame Vereinbarung zustandekommt. Auf diese Weise orientieren sich beide Seiten an der Zukunft und bleiben handlungsorientiert.

Bei mir persönlich kommt es beispielsweise oft vor, dass ich Menschen in ihrem Redefluss unterbrechen möchte. Sollte mir dies einmal passieren und ich würde hierfür kritisiert werden, dann wäre es für mich hilfreich, wenn man mir sagen würde „Mir fällt auf, dass Sie sich an der Diskussion sehr rege beteiligt haben, was grundsätzlich sehr gut ist. Allerdings wäre es zukünftig mein Wunsch, dass Sie mehr darauf achten würdem, den anderen Gesprächsteilnehmern nicht ins Wort zu fallen.“ Es wäre da sicherlich für mich auch wertschätzend, wenn mir signalisiert werden würde, was die anderen davon haben, wenn ich mein Verhalten verändere. Beispielsweise, dass diese mir achtsamer zuhören, wennn ich eine Sache etwas länge ausführe.

Solche Kritik ist dann wirklich konstruktiv und ich denke, dass ich meine Wirkung im Sinne der Problemlösung verbessern wird.

In diesem Sinne

gez.

Rainer W. Sauer

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