Kann die Vier-Tage-Woche ein Mittel gegen den drohenden Mangel an Fachkräften sein?

Kann die Vier-Tage-Woche ein Mittel gegen den drohenden Mangel an Fachkräften sein?

„Personalnot ist ja ein bekanntes Phänomen. Jetzt hat der drohende Mangel an Fachkräften bei unserem Bürgermeister aber dazu geführt, eine Vier-Tage-Woche einzuführen, um, so erklärte er es den Beschäftigten, „die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen“. Was halten Sie davon? – PS: Bei uns gehen etwa ein Drittel der Fachkräfte in den nächsten fünf Jahren in Rente oder Ruhestand.“ (Dieter M.)

Sehr geehrter Herr M., in der Tat ist der demografische Wandel eine große Herausforderung für die zukünftige Arbeitsfähigkeit auch Ihrer Verwaltung. (…)

Ich kenne Ihren Bürgermeister nicht, gehe aber einmal davon aus, dass er jemand ist, der mit Verantwortung umzugehen weiß. Wenn er die 4-Tage-Woche als Chance sieht und sicher ist, dass seine Verwaltung trotzdem weitgehend arbeitsfähig bleibt, ist hier aus mener Sicht grundsätzlich wenig einzuwenden. Allerdings ist es eine Herausforderung, falls er der Meinung wäre, dass dies die einzige Möglichkeit zum Ersatz der ausscheidenden Mitarbeitenden ist, die er zu treffen hat. Im Grunde trifft er ja die Entscheidungen auch nicht allein, sondern wird aus der Verwaltung oder dem Kreis der Beigeordneten heraus beraten. Zudem ist das Angebot der Vier-Tage-Woche nicht für alle Mitarbeitenden sinnvoll, wie u. a. Tagesschau HIER erfragt hatte. Denn die Beamten und Angestellten arbeiten ja nicht weniger als bisher: Die Wochenarbeitszeit bleibt gleich, sie verteilt sich dann nur von fünf auf vier Tage.

Flexible Arbeitszeitmodelle wie die Vier-Tage-Woche könnten für Kommunen eine Möglichkeit sein, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte zu erhöhen, sagt beispielsweise Arbeitsminister Alexander Schweitzer aus Rheinland-Pfalz. Ähnlich sieht es die geschäftsführende Direktorin des Städtetags RP, da dies in der Diskussion um Work-Life-Balance ein Baustein bei der Gewinnung von Mitarbeitern und Fachkräften sein könne, da die Verwaltung bei der Jobsuche der Generation Z durchaus in Konkurrenz mit der Industrie stehe.

In diesem Sinne

Ihr

Rainer W. Sauer

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