Immer wenn ich OB oder Bürgermeister meine Ideen und Pläne zum Eigenbetrieb vorstelle, werde ich zurückgepfiffen

Immer wenn ich OB oder Bürgermeister meine Ideen und Pläne zum Eigenbetrieb vorstelle, werde ich zurückgepfiffen

„Ich leite einen kommunalen Eigenbetrieb und hadere mit der Verwaltungsspitze. Deutschland ist ja zurecht stolz auf seinen Ruf als „Land der Innovationen“, aber gerade im kommunalen Bereich fallen wir zurück. Aus den Gremien des VKU kenne ich viele Beispiele für das, was dringend getan werden müsste, damit wir den Anschluss an Mitbewerber aus der Wirtschaft nicht verlieren. Doch wenn ich OB oder Bürgermeister meine Pläne diesbezüglich vorstelle, werde ich immer zurückgepfiffen. Was kann man da tun?“ (Björn T.)

Sehr geehrter Herr T., (Anmerkung; Ich hatte HIER bereits einmal auf ein ähnlches Anliegen geantwortet!) in Zeiten von Max Weber gab es in Deutschland einmal eine Verwaltung, die zwar nicht so digital und „cool“ war, wie heutzutage, aber immerhin solide, schnell und in großen Teilen auch bürgergerecht. Leider ist sie im Laufe der Jahrzehnte an ihrem eigenen Klischee und ab den 1980er / 1990er Jahren Ideen wie Steuerungsmodellkonzepten und dem Ruf nach einem „schlanken Staat“ zum Opfer gefallen. Nicht dass Sie mich missverstehen: auch schon zuvor war nicht (mehr) alles „Gold“ in der öffentlichen Verwaltung, aber seit einiger Zeit sorgen juristisch geprägte Bedenkenträger in Zeiten von neuer Bürgermacht und klammen Kassen dafür, dass Gesetze durch eine Vielzahl von Verordnungen so aufgebläht werden, dass es kaum einen schnellen Weg durch Selbstbezogenheit der Bürokratie gibt und eine Ausrichtung an Bürgerwohl und Erfolg auf allen Ebenen immer mehr nachlässt.

Doch wie schafft man eine Verwaltungs-Neukalibrierung, die, wie in Ihrem Fall, bis in Verwaltungsspitze getagen wird? Einfach ist das nicht und die Verweigerungshaltung von Stadtspitzen, Ideen, Konzepte und ganze Themen nicht anzugehen ist für die Zukunft katastrophal. Gerade ein Eigenbetrieb muss, ich sage dies, weil ich mittlerweise über CBQ blue auch den Mittelstand und Unternehmen kenne, wettbewerbsfähig und trotzdem für die Beschäftigten und BürgeInnen (er)lebenswert bleiben.

Ich kann nur raten, dass Sie weiterhin (idealerweise mit entsprechender, verantwortungsvoller Unterstützung weiterer Beteiligter) für Ihre Ideen und Konzepte werben und die Vorteile für die Kommuner herausarbeiten. (…)

In diesem Sinne

gez.

Rainer W. Sauer, Jena

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